Franz Blücher

deutscher Wirtschaftspolitiker; DP (bis 1956 FDP); unter Adenauer Vizebundeskanzler; Erster Vors. der FDP 1949-1954; Minister für europ. wirtschaftl. Zusammenarbeit 1953-1957

* 24. März 1896 Essen

† 26. März 1959 Bad Godesberg (heute zu Bonn)

Wirken

Franz Blücher wurde am 24. März 1896 in Essen als Sohn eines Bergbau-Angestellten geboren. Er besuchte das humanistische Gymnasium bis zur Abschlußprüfung und nahm dann am 1. Weltkrieg von 1914-1918 teil.

Der Tod des Vaters zwang ihn im Jahre 1919 nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft zum Verzicht auf das geplante Studium (Geschichte und Staatswissenschaften) und die Notwendigkeit, zum Unterhalt der Mutter beizutragen, führte B. in den kaufmännischen Beruf, in welchem er bereits im Jahre 1921 zum kaufmännischen Leiter eines Industrieunternehmens aufrückte. Es folgten dann 10 Jahre Wohnungsbautätigkeit im Nordwesten und Westen Deutschlands.

Besonderes Interesse bewies B. in den Jahren der Weimarer Republik für Grundstückspolitik sowie für Fragen der Reichsbürgschaften und deren Ablösung durch Selbsthilfemassnahmen, nach 1933 beschäftigte sich B. dann grundsätzlich und kritisch mit der nationalsozialistischen Finanzpolitik. Seit 1938 leitete er als Direktor ein Bankhaus in Essen.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde er im Jahre 1945 in den Bürgerausschuß der Stadt Essen gewählt und Mitbegründer der Kreisgruppe Essen der Freien Demokratischen Partei (FDP) in den Westzonen. Im Kabinett ...